
Publication details
Verlag: Physica
Ort: Heidelberg
Jahr: 1996
Pages: 185-212
Reihe: Ethische Ökonomie
ISBN (Hardback): 9783790809275
Volle Referenz:
, "Wirtschaftskultur oder Lebenskultur?", in: Leben als Bedürfen, Heidelberg, Physica, 1996
Abstrakt
Wenn der Produktionsprozeß immer mehr Menschen entläßt und die weiteren notwendigen Stunden lebendiger Arbeit noch mehr reduziert werden, dann ist das daraus entstehende neue kulturelle Problem nicht ausreichend mit dem Begriff "Freizeit" aufgezeigt, so als käme es nur auf eine andere Verrechnung von "Zeit" an. Vielmehr stoßen wir einerseits auf die "Freisetzung" von Potentialitäten der Individuen, die nicht mehr von der bisherigen ontologischen wie geschichtlichen Verknüpfung Leben/Arbeit absorbiert und gelenkt werden. Auf der anderen Seite stehen kulturell keine glaubwürdigen Sinn-Allgemeinheiten, Weltanschauungen und Geschichtsziele mehr bereit, die dem Einzelnen noch verbindlich und überzeugend sagen würden, in welche Richtung er seine Kräfte zu investieren habe. Natürlich wird dieses Vakuum nicht verhindern, daß radikale Gruppenideologien gerade in dieser Zeit wieder geboren werden, um diese Aufgabe den Einzelnen abzunehmen, wie etwa bei uns der Neo-Nazismus (als eine Spielart des "Fundamentalismus"), wobei aber überhaupt über eine Möglichkeit der "Rückkehr" des Faschismus zu reflektieren wäre, dessen Gefahr keineswegs gebannt ist.
Publication details
Verlag: Physica
Ort: Heidelberg
Jahr: 1996
Pages: 185-212
Reihe: Ethische Ökonomie
ISBN (Hardback): 9783790809275
Volle Referenz:
, "Wirtschaftskultur oder Lebenskultur?", in: Leben als Bedürfen, Heidelberg, Physica, 1996