

Der moralische Status von Kindern
pp. 211-218
in: Johannes Drerup, Gottfried Schweiger (eds), Handbuch Philosophie der Kindheit, Stuttgart, Metzler, 2019Abstrakt
Der Begriff des moralischen Status (im Folgenden ›MS‹) bringt allgemein viele Herausforderungen und Schwierigkeiten mit sich und ist umstritten. Manche Autoren (Sachs 2011; Horta 2017) fordern sogar den völligen Verzicht auf den Begriff des MS. Die Anwendung des Begriffs auf Kinder birgt darüber hinaus eine Reihe von spezifischen Schwierigkeiten. Knüpft man den MS an bestimmte höhere geistige Fähigkeiten wie Vernunft oder Sprachfähigkeit – wie es in einigen weit verbreiteten Ethiken der Fall ist –, so stellt sich mit Blick auf sehr junge Kinder (z. B. Kinder im ersten Lebensjahr) sogleich die Frage, ob diese entsprechend keinen oder nur einen niedrigeren MS zugesprochen bekommen.