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Publication details

Verlag: Springer

Ort: Berlin

Jahr: 1990

Pages: 228-238

Reihe: Schriftenreihe der Wittgenstein-Gesellschaft

ISBN (Hardback): 9783209011220

Volle Referenz:

Dieter Birnbacher, "Wittgenstein und die "Grundfrage der Metaphysik"", in: Wittgenstein — eine neubewertung/Wittgenstein — towards a re-evaluation, Berlin, Springer, 1990

Abstrakt

Zu den zahlreichen Gemeinsamkeiten zwischen den beiden wohl profiliertesten Denkern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Wittgenstein und Heidegger,1 gehört die eigentümliche Faszination, die die Tatsache auf sie ausübte, daß überhaupt etwas existiert. In Satz 6.44 von Wittgensteins Tractatus heißt es: "Nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern daß sie ist", ein Satz, dem als einzige Erläuterung beigegeben ist, daß das "mystische" "Gefühl das Gefühl der Welt als begrenztes Ganzes" sei (6.45).2 Rund zehn Jahre später bezeichnet Wittgenstein in dem in Cambridge gehaltenen Vortrag über Ethik sein "Existenz-Gefühl" als sein "Erlebnis par excellence" — als eines der Erlebnisse, in dem er so etwas wie "absoluten" oder "ethischen" Wert zu erfahren vermag. Dieses Erlebnis bestehe in dem Staunen, daß die Welt existiert: Er möchte, wie er sagt, "dann Sätze gebrauchen wie "Wie erstaunlich, daß überhaupt etwas existiert" oder "Wie erstaunlich, daß die Welt existieren soll"."3 Das Sich-Verwundern über die Existenz der Welt ist bei Wittgenstein — anders als bei Schopenhauer4 — allerdings nicht der Anfang der Philosophie, sondern ihre äußerste Grenze. Es liegt jenseits der Grenzen der Sprache, läßt sich strenggenommen gar nicht aussprechen.

Cited authors

Publication details

Verlag: Springer

Ort: Berlin

Jahr: 1990

Pages: 228-238

Reihe: Schriftenreihe der Wittgenstein-Gesellschaft

ISBN (Hardback): 9783209011220

Volle Referenz:

Dieter Birnbacher, "Wittgenstein und die "Grundfrage der Metaphysik"", in: Wittgenstein — eine neubewertung/Wittgenstein — towards a re-evaluation, Berlin, Springer, 1990