

Deutschsprachiger Raum
pp. 297-303
in: Michael Festl (ed), Handbuch Pragmatismus, Stuttgart, Metzler, 2018Abstract
Der Pragmatismus gilt im deutschsprachigen Raum zwar nicht als exotisch, aber doch zumindest als ›typisch amerikanisch‹. Diese geographische Verortung geht rezeptionsgeschichtlich nicht selten mit einer systematischen Distanziertheit einher, in der sachliche Kritik, kulturelle Abgrenzung und polemische Verkürzung fließend ineinander übergehen. In diesem Sinne ist die Geschichte der deutschsprachigen Pragmatismusrezeption über weite Strecken eine Geschichte voller Missverständnisse und hartnäckiger Vorurteile (Joas 2016). Gleichwohl ist der Pragmatismus keine homogene philosophische Strömung, und so muss auch im deutschsprachigen Raum unterschieden werden zwischen einer teils holzschnittartigen Kritik am Pragmatismus in toto und der facettenreichen, mitunter enorm wirkmächtigen Rezeption einzelner pragmatistischer Autoren. Eine philosophiegeschichtliche Aufarbeitung dieser Wirkungsgeschichte hat bisher allenfalls in Ansätzen stattgefunden.