Abstract
Die historische Einordnung von geistigen und politischen Entwicklungen in der Spätphase der Weimarer Republik und des beginnenden Nationalsozialismus in Deutschland bleibt bis heute ein ebenso schwieriges wie kontroverses Feld. Jüngere intellektuellensoziologische und -geschichtliche Arbeiten verweisen zu Recht darauf, dass die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen dieser Zeit sowie die damit verbundene Durchsetzung eines »antidemokratischen Denkens« (Sontheimer 1962) ausgehend von einer politische Spannungen überwiegend erfolgreich austarierenden bundesrepublikanischen Wirklichkeit allzu »leicht lokalisiert [waren].