
Publication details
Verlag: Verlag für Sozialwissenschaften
Ort: Wiesbaden
Jahr: 1997
Pages: 143-156
ISBN (Hardback): 9783810018908
Volle Referenz:
, "Familie als Gespräch", in: Konfigurationen lebensweltlicher Strukturphänomene, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 1997


Familie als Gespräch
Zu Identität und Interaktionsform familiärer Gemeinschaften
pp. 143-156
in: Michael Wicke (ed), Konfigurationen lebensweltlicher Strukturphänomene, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 1997Abstrakt
Das Stichwort "Familie als Gespräch" bezeichnet den aus gemeinsamer Erfahrung gespeisten Orientierungszusammenhang einer Familie, der weder auf biologische oder emotionale Bindungen noch auf ökonomische Abhängigkeiten zurückgeführt werden kann. Wie Hansfried Kellner und Peter L. Berger schon vor Jahren überzeugend ausgeführt haben, erfolgt die "Re-Definition der Welt in der Ehe grundsätzlich mittels des Gesprächs. (...) Das eheliche Gespräch erschafft nicht nur eine neue Welt, sondern sorgt auch dafür, daß sie repariert und fortwährend neu ausgestaltet wird."1 Dies gilt für die eheliche Gemeinschaft ebenso wie für die Familiengemeinschaft mit Kindern. Dabei wird die Familie als Gemeinschaft weniger durch eine Einigkeit über die Dinge des Lebens als vielmehr durch eine Balance von Konflikten und durch gemeinsame Prozeduren der Aufrechterhaltung einer solchen Balance charakterisiert. Weniger ein Konsens über moralische Grundsätze oder gemeinsame Ziele — so möchte ich zeigen — macht das Rückgrat familiären Lebens aus, als vielmehr ein Konsens des Verfahrens: ein Konsens über die Art der kommunikativen Behandlung der Themen und Ereignisse, die für die Beteiligten auf unterschiedliche Weise wichtig sind.
Cited authors
Publication details
Verlag: Verlag für Sozialwissenschaften
Ort: Wiesbaden
Jahr: 1997
Pages: 143-156
ISBN (Hardback): 9783810018908
Volle Referenz:
, "Familie als Gespräch", in: Konfigurationen lebensweltlicher Strukturphänomene, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 1997