
Publication details
Publisher: Verlag für Sozialwissenschaften
Place: Wiesbaden
Year: 1995
Pages: 181-209
ISBN (Hardback): 9783322973054
Full citation:
, "Das Ruhrgebiet als Testfall", in: Jahrbuch für Soziologiegeschichte 1993, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 1995


Das Ruhrgebiet als Testfall
NS-Soziologie zwischen Rassismus und Sozialtechnologie
pp. 181-209
in: Carsten Klingemann, Michael Neumann, Karl-Siegbert Rehberg, Ilja Srubar (eds), Jahrbuch für Soziologiegeschichte 1993, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 1995Abstract
Der bekannte Göttinger Soziologe Hans Paul Bahrdt fragte 1984 danach, "wem es heute noch nutzt, wenn er weiß, daß Brepohl vor 1945 bedenkliche rassistische Äußerungen von sich gegeben hat"1. Das 1948 erschienene Buch des Volkskundlers und Soziologen Wilhelm Brepohl über den "Aufbau des Ruhrvolkes' empfahl Bahrdt im gleichen Atemzug den Studenten zur Lektüre, ignorierend, daß es fast ausschließlich auf Quellen aufbaut, die eben genau diese "bedenklichen rassistischen Äußerungen" enthalten. Dieser Meinung war auch René König, als er Brepohl attestierte, daß an vielen Stellen des Buchs der Rassismus fortlebe: "So ist ihm also nicht gelungen, den alten NS-Rassismus ganz abzustreifen, so wenn er sagt, daß das Ruhrvolk etwas ‚Chaotisches' habe, daß seine Wurzel ‚am ehesten in dem Erwachen des Ostmenschen zu sehen" ist."2 Angesichts solch offensichtlicher Kontinuitäten ist die Frage nach Brepohls Karriere im Nationalsozialismus nach wie vor gerechtfertigt: Wem nutzten Brepohls "bedenkliche rassistische Äußerungen" damals, in welchem Kontext standen sie und vor welchem sozialökonomischen Hintergrund agierte Brepohl?
Cited authors
Publication details
Publisher: Verlag für Sozialwissenschaften
Place: Wiesbaden
Year: 1995
Pages: 181-209
ISBN (Hardback): 9783322973054
Full citation:
, "Das Ruhrgebiet als Testfall", in: Jahrbuch für Soziologiegeschichte 1993, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 1995