Abstract
Im einführenden Kapitel wird zunächst auf die großen Erwartungen hingewiesen, welche die Gesellschaft ursprünglich auf die Psychologie setzte. In den letzten Jahren zeigte sich indessen eine gewisse Ernüchterung, ja Enttäuschung. Woran liegt dies? Verstehen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen es nicht, ihre Forschungsergebnisse den Laien gewinnbringend zu kommunizieren, oder liegt das Problem bei der Forschung selbst? Anhand einiger Beispiele werden mögliche Defizite der akademischen Psychologie skizziert. Die Kämpfe der Fachleute um Definitionsfragen (z.B. bzgl. "Psyche", "Persönlichkeit", "Motivation", "Emotion" usw.), die oftmalige Unmöglichkeit, zu beurteilen, ob eine Hypothese tatsächlich zutrifft oder doch vielleicht eher eine Gegenhypothese, sowie die Künstlichkeit der Empirie (u.a. Laborexperimente, Fragebögen) weisen darauf hin, dass die alte Frage nach der Wissenschaftlichkeit der Psychologie und der Adäquatheit ihrer Methodologie aktueller denn je ist.