

Internalismus und Externalismus
pp. 206-211
in: Martin Grajner, Guido Melchior (eds), Handbuch Erkenntnistheorie, Berlin, Springer, 2019Abstrakt
Die Termini ›Internalismus‹ und ›Externalismus‹ werden in der Philosophie des Geistes, in der Sprachphilosophie, in der Metaethik und in der Erkenntnistheorie verwendet. In der Erkenntnistheorie dienen die Ausdrücke ›Internalismus‹ und ›Externalismus‹ dazu, Theorien der Rechtfertigung (und des Wissens) zu klassifizieren. Eine Theorie der Rechtfertigung gilt gemeinhin als internalistisch, sofern die rechtfertigungsrelevanten Faktoren einer Person intern sind. Oft wird das Internsein der rechtfertigungsrelevanten Faktoren so ausbuchstabiert, dass die fraglichen Faktoren einer Person bewusst oder kognitiv zugänglich sein müssen (Zugangsinternalismus) oder dass die Rechtfertigung alleine auf den mentalen Zuständen einer Person beruht (Mentalismus). Hingegen ist eine Rechtfertigungstheorie genau dann externalistisch, wenn die für die Rechtfertigung relevanten Faktoren einer Person nicht intern oder kognitiv zugänglich sein müssen.