

Martin Sperlich
Wannseeparzelle
pp. 326-329
in: Gabriele Brandstetter, Sabine Doering, Günter Blamberger (eds), Kleist-Jahrbuch 2007, Stuttgart, Metzler, 2007Abstract
Nicht allen Literaturkennern mag Martin Sperlich ein Begriff sein, deshalb vorab ein paar biographische Stichworte: Geboren 1919 im ostpreußischen Angerapp; Studium der Kunstwissenschaft in Hamburg. Nach einem Volontariat bei den Staatlichen Museen West-Berlins wurde er 1957 an die dortigen Staatlichen Schlösser und Gärten geholt; von 1969 bis zu seiner Pensionierung 1984 war er deren Direktor und lehrte an der Freien Universität die Wissenschaft von der Gartenkunst. Um historische Gärten — in Berlin, aber auch in Eutin und Potsdam — hat er sich seine größten Verdienste erworben. Nebenher hat er sein Leben lang Gedichte geschrieben, immer aus aktuellem Anlass. Die Themen nahm er aus der bildenden Kunst, der Bau- und Gartenkunst sowie aus dem Denkmalschutz; nicht selten waren es kritische Stellungnahmen. Es dürfte kaum verwundern, dass er sich dem Dichter Kleist von der gartenkünstlerischen Seite her genähert hat. In der literarischen Kleist-Rezeption ist das ungewöhnlich, ja wohl singulär,1 aber gerade deshalb reizvoll.