

Zur Einführung
pp. 9-20
in: Robert Gugutzer, Michael Staack (eds), Körper und Ritual, Berlin, Springer, 2015Abstract
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit den körperlichen Grundlagen und Dimensionen von Ritualen. Es richtet seinen Blick damit auf einen Sachverhalt, der so selbstverständlich ist, dass er gerne übersehen wird. Den Ritualakteuren mag man das nachsehen. Für sie ist es in aller Regel nicht wichtig zu reflektieren, welche Rolle ihr Körper (und der Körper anderer) bei der Ausführung ihres Rituals spielt – sie tun eben, was man so tut, wenn man jeden Morgen nach dem Aufstehen 50 Liegestütze macht oder abends vor dem Zubettgehen ein Gebet spricht, anlässlich des Abiturs oder der neuen Wohnung mit Freunden eine Party feiert, sich mit der Clique auf die immer gleiche, sehr spezielle Weise begrüßt und verabschiedet oder sich vor dem Wettkampf zuerst das Shirt und dann die Hose, anschließend den linken Schuh und danach den rechten anzieht, keinesfalls aber umgekehrt.