

Engagiertes Plädoyer für ein erweitertes Empirieverständnis in der Psychologie
pp. 51-63
in: Gerd Jüttemann, Hans Thomae (eds), Biographie und Psychologie, Berlin, Springer, 1987Abstrakt
Der Widerstand gegen die übliche wissenschaftliche Forschungspraxis und Forschungsmethodik in der Psychologie regt sich in vielen Lagern und nimmt ständig zu. Im deutschen Sprachraum war es vor allem die Polemik der Frankfurter Schule und die von Holzkamp und seinen Leuten initiierte Bewegung "kritische Psychologie", die gegen eine sich neutralistisch und empiristisch verstehende Theorie zu Felde zog. Sie plädierte für geschichtliche Analysen und forderte reflektierte oder parteiliche normative Orientierungen. In neuerer Zeit erheben auch wissenschaftstheoretisch weniger exponierte Forscher ihre Stimme zugunsten einer veränderten Forschungspraxis. Erinnert sei nur an die Ausführungen von Jüttemann (1983 a), Dörner, Schwemmer, Aschenbach et al. (in Jüttemann 1983 b). Auf die Position der Gruppe um Hans Werbik komme ich im 2. Abschnitt ausführlich zu sprechen.